Tauriden, Leoniden, Geminiden – weshalb es sich auch in diesem Herbst lohnt, nach Sternschnuppen Ausschau zu halten

Die Nächte werden länger, dennoch gilt: Widerstehen Sie der Versuchung, sich unter Ihrer Decke zu verkriechen. Denn gerade jetzt sind am Nachthimmel die spektakulärsten Schauspiele zu beobachten.

Hier unsere Auswahl der Sternschnuppenschauer, die Sie sich zum Jahresende 2020 auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

Die nördlichen Tauriden – aktiv zwischen dem 20. Oktober und dem 10. Dezember 2020, größte Aktivität in der Nacht vom 11. auf den 12. November 2020

Diese Sternschnuppen, von denen angenommen wird, dass ihr Ursprungskörper der Komet Encke ist, werden manchmal als „Halloween-Feuerkugeln“ bezeichnet, weil sie ab Ende Oktober den Nachthimmel erleuchten. Auf der Nordhalbkugel wird ihre Aktivität in der Nacht vom 11. auf den 12. November 2020 am stärksten sein.

Die Sternschnuppen sind nicht besonders zahlreich (5 bis 10 pro Stunde), dafür aufgrund ihrer relativ geringen Geschwindigkeit (immerhin 30 km/s) sehr gut am Nachthimmel auszumachen. Ein wenig Geduld zahlt sich also mehr als aus!

* Meteore des Tauridenstroms über dem See Cerknica in Slowenien am 10. November 2015 (© Sébastien Joly)

Die Leoniden – aktiv zwischen dem 6. und dem 30. November, größte Aktivität in der Nacht vom 16. auf den 17. November 2020

Sie gehören zu den spektakulärsten Sternschnuppenregen. Dieser Meteorstrom ist jedes Jahr im November sichtbar, wenn die Erde die vom periodischen Kometen Tempel-Tuttle hinterlassene Spur durchquert.

Alle 33 Jahre ist das Ereignis so gewaltig, dass man von einem „Meteorsturm“ spricht.

In der Nacht vom 12. auf den 13. November 1833 dachten die Bewohner Nordamerikas angesichts des von zahlreichen Meteoren erleuchteten Nachthimmels schon, das Ende der Welt sei gekommen! Der nächste „Sturm“ ist erst 2032 oder – manchen Experten zufolge – auch erst 2099 zu erwarten, aber auch die Nacht vom 16. auf den 17. November 2020 wird mit durchschnittlich 15 Sternschnuppen pro Stunde sehr hell werden.

* Stich des Leoniden-Sternschnuppensturms vom 12./13. November 1833

Im Gegensatz zu anderen herbstlichen Meteorschauern sind die Geminiden nicht bloße Überreste eines Kometen, sondern die des (nach dem Sohn des Sonnengottes benannten) Asteroiden (3200) Phaeton. Bis heute ist kein anderer Asteroid bekannt, dessen Umlaufbahn so nah an der Sonne liegt.

Auf der Nordhalbkugel wird die Aktivität der Geminiden in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember ihren Höhepunkt erreichen. Mit etwas Glück können Sie sogar gelbe, blaue, rote oder grüne Meteore beobachten – eine Besonderheit dieses Sternschnuppenschwarms! Die Geminiden sind auch dafür bekannt, dass ihre Bahn am Himmel besonders lange, nämlich ein oder zwei Sekunden, sichtbar bleibt. Ein faszinierendes Schauspiel!

* Der Geminiden-Sternschnuppenregen von 2013 (© Asim Patel)
** Geminiden-Sternschnuppenregen im Jahr 2012, fotografiert über China (© Jeff Daî)

Die Geminiden – aktiv zwischen dem 4. und dem 17. Dezember 2020, größte Aktivität in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 2020