14.06.2019
Wissen Sie das? Interessante Mond-Fakten
Neil Armstrong hat am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betreten. Doch es gibt noch andere denkwürdige Daten in der Mondforschung. Bereit für einen kleinen Überblick?
1608: Kepler träumt vom Mond
1608 trägt der deutsche Astronom Johannes Kepler seine Kenntnisse zum Mond in einer fiktiven Erzählung zusammen – eine Mischung aus wissenschaftlichen Daten, Rückschlüssen und Vermutungen: Der Traum oder: Mond-Astronomie. Er beschreibt darin eine Reise zum Mond, die Geografie und das Leben seiner Bewohner. Das Werk inspiriert Science-Fiction-Autoren bis ins 19. Jahrhundert.
1865: Jules Verne „entwirft“ die erste Rakete
Mit seinem 1865 erschienenen Roman Von der Erde zum Mond bringt Jules Verne die Reise zum Mond in Reichweite der Wissenschaft. Ehemalige Artilleristen wandeln Militärtechnologien um, um ein riesiges Geschoss zu konstruieren, das drei Männer transportieren kann. Die ersten Trägerraketen gehen auf Forschungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück.
1966: Die UdSSR, Pioniere auf dem Mond
Während des Kalten Krieges steht zunächst die UdSSR an der Spitze des Wettlaufs im All. Der Mond wird zum Schauplatz der Demonstration ihrer Stärke. Im Januar 1959, nur etwa ein Jahr nach Sputnik, überfliegt die Raumsonde Luna 1 zum ersten Mal den Mond. Dann fotografiert Luna 3 die Mondrückseite. 1966 landet Luna 9 ohne Schäden auf dem Mond und sendet die ersten Panoramabilder …
Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit. Ohne Erosion durch Wind oder Wasser bleiben die ersten Fußabdrücke eines Menschen auf dem Mond für sehr lange Zeit sichtbar. © NASA
1969: der „kleine“ Schritt von Neil Armstrong
1961 hatte der amerikanische Präsident John F. Kennedy 1961 angekündigt, die amerikanischen Astronauten würden vor dem Ende des Jahrzehnts den Mond betreten. Dank außergewöhnlicher technologischer und finanzieller Anstrengungen wurde dies am 21. Juli 1969 Wirklichkeit: Neil Armstrong und Buzz Aldrin landeten im Rahmen der 11. Mission des Apollo-Programms auf dem Mond.
1972: Ende des Apollo-Programms
Bis 1972 gelingt es sechs Apollo-Missionen, insgesamt zwölf Menschen auf dem Mond landen zu lassen. Die letzten haben sogar ein Fahrzeug dabei. Ca. 380 Kilo Gestein werden zur Erde gebracht. Während der Zeit müssen die Sowjets ihr eigenes bemanntes Raumfahrtprogramm abbrechen, schaffen es jedoch, 1970 das erste Roboterfahrzeug Lunokhod 1 auf dem Mond fahren zu lassen.
Die sowjetische Mondsonde Luna 17 befindet sich auf dem Mond, seit sie 1970 dort den Rover Lunokhod 1 abgesetzt hat. Das Bild stammt vom Lunar Reconnaissance Orbiter der Nasa. © NASA/GSFC/Arizona State University
1994: Spuren von Wasser?
Erst 20 Jahre später ist der Mond wieder Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen. 1994 bzw. 1999 kartografieren die amerikanischen Missionen Clementine und Lunar Prospector die Mondoberfläche und beobachten ihre chemische Beschaffenheit. Dabei wird Wasserstoff festgestellt, der für die Präsenz von Eiswasser in den im Schatten liegenden Polarkratern spricht.
Die Region um den Nordpol des Mondes als Mosaik aus 1500 Bildern, aufgenommen von der Raumsonde Clementine © NASA/JPL
2000: Neue Akteure im Rennen
Der europäische Mond Satellit SMART-1 wurde in 2003 gestartet und hat erstmals Kalzium per Fernerkundung auf dem Mondes nachweisen können. Japans in 2007 gestartete erste Mondmission KAGUYA-SELENE lieferte eine Reihe von außergewöhnlichen Fotos. Indiens erste Mondmission, Chandrayaan-1, wurde in 2008 gestartet und konnte dank ihrer Daten gefrorenes Wasser auf dem Mond nachweisen.