Ariane 5: Eine exzeptionelle Rakete und ihre bahnbrechenden Missionen – JWST

Ariane 5, das sind 27 Jahre Glanzleistungen und 111 erfolgreichen Starts. Am 4. Juli dieses Jahres trat sie ihre allerletzte Reise an. Blicken wir zurück auf einige ihrer sensationellen Missionen.

 

27 Minuten für eine außergewöhnliche Mission. Am Samstag, dem 25. Dezember 2021 um 9:20 Uhr Ortszeit startete Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana, um das James Webb Space Telescope (JWST) im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde (NASA), der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Kanadischen Weltraumbehörde (CSA) in seinen Transferorbit zu bringen. 27 Minuten nach dem Start koppelte sich das Teleskop von der Trägerrakete ab.

Ein von höchster Präzision geprägter Start und eine enorm zuverlässige Trägerrakete waren die perfekte Basis, um mit dem ultramodernen Teleskop, in das unzählige Hoffnungen gesetzt wurden, ein neues Kapitel in der Geschichte der Astronomie aufzuschlagen.

 

Nach 29 Tagen wurde dies leistungsstärkste Weltraumteleskop, das jemals gebaut wurde, auf eine Umlaufbahn um den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt Lagrange-Punkt 2 einschwenken, um Galaxien, Planeten, Nebel und Sterne zu beobachten und so die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln.

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Als Nachfolger des Hubble Space Telescopes ist das JWST hundertmal leistungsstärker und über eine unterschiedliche und verbesserte Technologie verfügen, die es ermöglicht, 70% mehr Licht zu erfassen. Diese Innovationen werden der Wissenschaft völlig neue Beobachtungen der ersten Sterne und Galaxien ermöglichen, die nach dem Urknall entstanden sind.

JWST wird die verborgenen Teile unseres Universums sichtbar machen: Sterne, verborgen in Staubwolken, Moleküle in der Atmosphäre anderer Welten, und das Licht der ersten Sterne und Galaxien. Mit seinen hochmodernen Instrumenten wird Webb unser Wissen auf ganz neue Weise erweitern – über das Sonnensystem und darüber, wie Sterne, Planeten und Galaxien entstehen und sich entwickeln.

Volle Kompatibilität der Trägerrakete mit ihrem Passagier
ArianeGroup hat die Ariane 5 vorbereitet, angepasst und neu qualifiziert, um diese Ausnahmemission durchzuführen und JWST sicher im All zu positionieren. Die Teams standen vor drei besonders schwierigen Herausforderungen: das Volumen unter der Nutzlastverkleidung, die Druckregelung und die thermische Belastung.

 

Die Ingenieure haben für diese Mission spezifische Lösungen entwickelt, um die volle Kompatibilität der Trägerrakete Ariane 5 mit ihrem Passagier zu gewährleisten.

So wurde eigens ein Adapter konzipiert und gebaut, um das Teleskop unterzubringen, das unter der Nutzlastverkleidung eine Höhe von 10,5 Metern und breite von fast 4,5 Metern aufweist (nach Inbetriebnahme 21 Meter hoch und 14 Meter breit).

 

in der Nähe der Entleerungsventile wurden Kolben angebracht, um die Öffnung der Ventile zu erwirken und so den Unterschied zwischen dem Druck im Innenraum unter der Nutzlastverkleidung und dem Vakuum im Weltraum auf ein Minimum zu reduzieren.

 

Um die Instrumente an Bord des Teleskops vor unerwünschten thermischen Effekten zu schützen, wurde die Flugsoftware so eingestellt, dass Ariane 5 ein spezielles Rollmanöver durchführte, mit dem die Sonneneinstrahlung nach dem Abwurf der Haube kontrolliert werden konnte.

Mehr Präzision bedeutet weniger Treibstoff für längere Lebensdauer
Dank der außerordentlichen Präzision des Starts der Ariane 5 konnte das Teleskop mit idealer Geschwindigkeit und optimaler Flugbahn eine Transferumlaufbahn in Richtung seines Reiseziels in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung zur Erde erreichen.

 

Aufgrund der mit Hilfe der hohen Fachkompetenz der Ingenieure von ArianeGroup und Arianespace erzielten Treibstoff-Einsparungen konnte auch die Nutzungsdauer des Teleskops um mindestens 10 Jahre ausgeweitet werden.

 

Ariane 5 erneut ihre außerordentliche Zuverlässigkeit und ihren Nutzen für die Wissenschaft und die Erkundung des Weltraums unter Beweis gestellt.