Wenn der Mond aufgeht, greifen ArianeGroup-Ingenieure zu diesen Büchern

In der Reihe von Buchtipps unserer Ingenieure präsentieren wir heute Science-Fiction-Werke rund um die Eroberung des Mondes.

Der Mond war immer schon eine faszinierende Inspirationsquelle für Romanautoren. Mit gespanntem Interesse kann man jedoch beobachten, inwieweit sich die in Zusammenhang mit dem Erdtrabanten behandelten Sujets im Lauf der Zeit und mit zunehmendem Zugang zum Weltraum verändert haben.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging es einzig und allein darum, überhaupt zum Mond zu gelangen und darüber zu spekulieren, was uns dort erwarten könnte …

„Von der Erde zum Mond“ von Jules Verne (1865)

 

Ganz oben auf unserer Liste muss selbstverständlich einer der weltweit bekanntesten Sciene-Fiction-Autoren stehen. Als vierter Band eines Zyklus von Abenteuerromanen mit dem Titel „Außergewöhnliche Reisen“ erzählt „Von der Erde zum Mond“ die Geschichte eines Männervereins, des sogenannten Kanonenclubs, und dessen Versuchen, eine gigantische Kanonenkugel namens Columbiad in den Weltraum zu schießen. Diese kann drei Passagiere in einem Projektil-Waggon auf dem Mond absetzen.

Wenngleich uns die Vorstellung einer solchen Kanone heutzutage nur ein Schmunzeln zu entlocken vermag, fällt trotz allem auf, dass der Autor enorme Anstrengungen unternommen hat, um sein Werk mit einer Vielzahl technologischer und wissenschaftlicher Details auszustatten. So etwa berechnet Verne beispielsweise Winkel und Geschwindigkeit der Trägerrakete, erwähnte das Grundkonzept hinter den Sonnensegeln und sprach von interplanetarischen Reisen. Eines ist sicher: Der französische Visionär war sich der Faszination, die der Mond auf den Menschen ausübt, in vollem Umfang bewusst.

Französischer Originaltitel „De la Terre à la Lune“

„Die ersten Menschen auf dem Mond“ von H.G. Wells (1901)

 

Auch ein anderer Wegbereiter der damaligen Zeit und Autor des Romans „Der Unsichtbare“ möchte uns mit auf den Mond nehmen. In seinem Fall gibt es aber keine Kanonen, denn Wells verzichtet auf Berechnungen. Stattdessen erfindet er ein neues Material, auf das die Schwerkraft nicht wirkt. Er gibt ihm die Bezeichnung Cavorit. Mit ihm kann man ein kugelförmiges Raumfahrzeug aus Stahl bauen und es in Richtung Mond katapultieren. Dort treffen die beiden angehenden Astronauten Bedford und Cavor auf die Seleniten – intelligente, insektenähnliche Wesen, die unter Tage leben und Helme und Brillen tragen. Diese kurze Zusammenfassung erinnert in gewisser Weise an die Oper Jacques Offenbachs, die wir Ihnen bereits vorgestellt haben.

 

Englischer Originaltitel „The First Men in the Moon“

„Mond-Rak I – Eine Fahrt ins Weltall“ von Otfrid von Hanstein (1929)

 

In Deutschland wird der Traum von der Reise zum Mond durch zahlreiche außerordentlich moderne Werke gespeist (wir haben ja bereits Thea von Harbous Roman „Frau im Mond“ und dessen Verfilmung besprochen. Im Roman von Otfrid von Hanstein machen wir Bekanntschaft mit dem Ingenieur Waldemar Appel. Dieser konstruiert eine Rakete, die ihn mit seinem Piloten Dr. Egbert Helmouth bis in die Stratosphäre und dann wieder zurück auf die Erde befördern soll. Am Vorabend des Starts zünden jedoch drei übereifrige Reporter die Rakete, woraufhin zwei von ihnen ins All geschleudert werden.

In den 1950er-Jahren wird unser Trabant sozusagen zum Erdsatelliten, wo die verschiedenen Akteure die politischen Spannungen auf der Erde nachspielen. 

„Um die Macht auf dem Mond“ von Arthur C. Clarke (1955)

 

Die Handlung dieses Romans spielt im 22. Jahrhundert in einem Umfeld politischer Spannungen zwischen der Erde und einer Koalition anderer Planeten, die um die Kontrolle über die gigantischen Mineralvorkommen auf der Erde kämpfen. Ein Ermittler wird von der Erde ausgesandt, um einen angeblichen Spion ausfindig zu machen, der die Koalition in einer riesigen Sternwarte auf dem Mond, die irdisches Territorium ist, mit Informationen versorgt.

Für uns ist hier insbesondere Clarkes Beitrag als Physiker von Interesse. Der Text enthält in der Tat eine Fülle von Daten in Bezug auf Klimaverhältnisse und Schwerkraft auf dem Mond und kommt dem Entwurf einer echten Mondmission ziemlich nahe. 

Englischer Originaltitel „Earthlight“

Zumal wir heute auf den Mond reisen können und wissen, was uns dort erwartet, kommt unweigerlich die Zeit der Erschließung und Nutzung der Bodenschätze vor Ort. Aktuell scheinen die Akteure noch sehr nüchtern und sehen auf die ersten Mond-Auswanderer anfänglich enorme Schwierigkeiten zukommen. 

„Lunar Descent“ von Allen Steele (1991)

 

Willkommen auf der Mondstation Descartes mit ihrem Bergwerk, mit Hilfe dessen die Ressourcen von der Oberfläche des Erdtrabanten gesammelt werden können. Die Arbeitenden dort sehen sich mit der Ankunft eines neuen Produktionsleiters konfrontiert. Dieser hat vor, die Dinge wieder ins rechte Lot zu bringen, und möchte höhere Produktionsquoten einführen.  

Nur in englischer Sprache

„Artemis“ von Andy Weir (2020)

 

Kehren wir zurück in unsere Zeit, und zwar mit einem Schriftsteller, dessen Werk „Der Marsianer“ wir Ihnen bereits ans Herz gelegt haben. Dieses Mal geht es aber um Artemis, die erste und einzige Stadt auf dem Mond, in der man sich ganz dem Luxustourismus verschrieben hat. Vor Ort arbeitet Jazz Bashara als Lastenträgerin. Um ihre Schulden abzubezahlen, ist sie auch als Schmugglerin aktiv. Das Blatt scheint sich für sie komplett zu wenden, als ihre eines Tages die Chance auf den perfekten Coup geboten wird, der so lukrativ ist, dass sie nicht nein sagen kann. Ebenso wie in seinem vorhergehenden Buch beeindruckt Weir auch hier mit Liebe zum Detail und Technikaffinität. 

Diese Werke machen neugierig und handeln auch von den tatsächlichen Schwierigkeiten, denen man begegnet, wenn man den Mond erreichen, dort leben und seine Ressourcen nutzen möchte. Vielleicht sollten wir aber die nächsten echten Mondmissionen abwarten, um uns weit utopischere Zukunftsszenarien auf unserem nächstgelegenen Nachbarn ausmalen zu können. Zwischenzeitlich bringt der Mond die Ingenieure von ArianeGroup weiterhin zum Träumen.

Näheres erfahren Sie aus nachfolgenden Artikeln: