Begegnung mit den visionären „Kartografen“ von Elysium Fire, die allen Gesetzen der Schwerkraft trotzen

Die Einführung der Ariane-5-Weltraumkarte bei Minecraft veranlasste uns zum Gedankenaustausch mit den Erfindern von Elysium Fire

Jérémy, Teva und William alias Bestofthelife, Ptichinois2nc bzw. Ecch0 sind „Mapmaker“ nicht nur technisch versiert, sondern auch mit Erfindergeist ausgestattet.

Was genau ist Minecraft und auf welcher Grundidee basiert das Spiel?
Ursprünglich ging es bei Minecraft eigentlich ums Überleben. Gleichzeitig konnte man dank der praktischen Abmessungen aber auch seiner Kreativität freien Lauf lassen. Minecraft ist etwas für Einfallsreiche und Fantasiebegabte, denn die Spieler werden zum Nachdenken angeregt und können dann über Entwicklung und Gestaltung ihrer Szenerie Storytelling betreiben.

Nebenbei müssen besonders kreative Gaming-Fans heute nicht mehr ums Überleben kämpfen. Gefragt sind nämlich vor allem Erfindergeist und schöpferisches Talent.

Was macht man als Mapmaker bei Minecraft und wie sind Sie zu diesem Job gekommen?
Als Kartengestalter von Minecraft ist man in erster Linie Baumeister. Wir konstruieren die Spielfläche, die Unterhaltungswert haben sollte und von den Spielern Millimeter für Millimeter erkundet wird.

Als Mapmaker muss man seine Karte nicht nur originell gestalten, sondern mit dem Gameplay auch den gesamten Spielverlauf mit all seinen Wechselwirkungen im Blick haben.

Für dieses Berufsbild gibt es im Grunde genommen auch keine Ausbildung, denn Leidenschaft und Zufall spielen hier eine maßgebliche Rolle. Es ist, als würde man plötzlich von Gamingblitzen getroffen. Dann wird aus Leidenschaft Berufung.

Welche Bedeutung hat die Raumfahrt für Sie und inwiefern hat Sie das Thema bei der Entwicklung der Ariane-5-Karte inspiriert?
Sowohl bei der Erforschung des Weltraums als auch bei unserer Arbeit geht es um Expeditionen in unbekannte Gefilde. Mit jeder Weltraummission entsteht Neues und der technologische Fortschritt wird wesentlich beschleunigt. Gerade diesen Aspekt wollten wir zum Ausdruck bringen, als wir die legendäre Ariane 5, die schon unzählige Male durchs All gereist ist, für unsere Karte gecastet haben.

Die Spieler wandeln durch von Gestein, Pflanzen und nächtlicher Atmosphäre geprägte Landschaften. Auf welchen Grafikeffekten basiert Ihre Karte, welche Stimmung galt es zu erzeugen und woher kommt Ihr Stil?
Wir schaffen ungewöhnliche Welten, die nichts mit der Realität oder unserer Erde zu tun haben. Für unsere Map haben wir uns Gesteinsformationen ausgedacht, die alle Gravitationsgesetze komplett aushebeln. Unsere Inspiration haben wir uns dabei nicht wie man annehmen könnte aus dem Weltraum, sondern aus den Tiefen des Meeres geholt!

In welchem Zeitraum entsteht eine Karte und welche Hürden muss man bei der Entwicklung überwinden?
Allein am Aufbau der Map haben wir etwas mehr als einen Monat täglich zwei bis drei Stunden gearbeitet. Im Vorfeld mussten wir jedoch zahlreiche Überlegungen anstellen, damit Spielverlauf und Spielumgebung letztlich auch perfekt zusammenpassen. Das war bei der Schaffung dieser Welt voller Überraschungseffekte und Mini-Spiele auch die größte Herausforderung, denn der Bogen spannt sich vom gewissermaßen einfachen Parkours bis hin zu Air Races.

Würden Sie Minecraft als pädagogisch wertvoll für Kinder und Jugendliche bezeichnen? Und glauben Sie, dass das Thema Raumfahrt ihnen damit unterhaltsam nähergebracht werden kann?
Minecraft bietet vielfältige Möglichkeiten. Für uns, die wir zugleich Erbauer und Spieler sind, dient es in vielerlei Hinsicht der Wissensvermittlung, denn man erfährt einiges über geometrische Formen im Weltall, Architektur, Logik, Programmierung und sogar Elektrizität. Es geht um Kernkompetenzen, die für manche Berufe in der Raumfahrt unabdingbar sind.

Auch wenn wir in unserem Minecraft-Universum nicht alle Facetten der Raumfahrt, darunter insbesondere die Schwerkraft, berücksichtigt haben, wollten wir anhand von Ariane 5 möglichst viele unterhaltsame Episoden aus der Geschichte der Ariane-Raketen miteinbauen.

Wir möchten, dass nicht nur das Spielen Spaß macht, sondern auch das Lernen!