ArianeGroup setzt ETID-Tests mit erstem im 3D-Druck hergestellten Einspritzkopf in Originalgröße fort

ETID (Expander-cycle Technology Integrated Demonstrator) soll innovative Technologien für den Bau künftiger Oberstufen-Raketentriebwerke validieren Eine erfolgreiche Heißlauf-Testkampagne läuft bereits seit Juni 2018

Mit dem Demonstrator sollen verschiedene Technologien und Herstellungsfahren wie additive Fertigung, Laserzündung und kosteneffiziente Materialien getestet werden.

Die aktuelle Testkonfiguration umfasst den ersten 3D-gedruckten, originalgroßen Einspritzkopf für Raketenbrennkammern. Erste Heißlauftests unter praxisrelevanten Einsatzbedingungen auf dem DLR-Prüfstand P3.2 in Lampoldshausen verliefen erfolgreich. Die Auslegung des so genannten „All-in-one“-Einspritzkopfs aus Inconel 718 basiert auf Erfahrungen vorhergehender F&T-Versuche in verkleinertem Maßstab. Er wird in Pulverbett-Technik durch selektives Laserschmelzen hergestellt und kann herkömmliche, aus mehr als 200 Einzelteilen bestehende Einspritzköpfe ersetzen. Herstellung und Montage künftiger Raketentriebwerke könnten dadurch wesentlich vereinfacht werden.

ETID ist Teil des Future Launchers Preparatory Programme der ESA. Ziel des Programms ist, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Trägerraketen zu erhöhen, in dem Zeitaufwand, Kosten und Risiken von Entwicklungsvorhaben durch vorgefertigte, vielseitig nutzbare technische Lösungen minimiert werden. Neben dem Hauptauftragnehmer ArianeGroup in Deutschland haben weitere europäische Partner wie GKN Aerospace (Schweden), APP (Niederlande), Safran Aero Boosters (Belgien) und Carinthian Tech Research (Österreich) Hardware-Komponenten für das Programm geliefert. Seit Juni 2018 werden erfolgreich Heißlauftests am DLR-Prüfstand P3.2 durchgeführt. Die Run-in-Tests sowie die erste Phase der Testkampagne wurden bereits mit guten Ergebnissen (insgesamt 1.370 Sekunden Betriebsdauer) abgeschlossen.