ArianeGroup liefert Antriebssystem für deutschen Kommunikationssatelliten Heinrich Hertz

ArianeGroup entwickelt und produziert Zweistoff-Antriebssysteme  zur Erreichung des Zielorbits und der Lageregelung im All Auslegung, Produktion und Integration erfolgen an den ArianeGroup Standorten Lampoldshausen und Bremen Die deutsche Heinrich-Hertz-Mission dient dazu, neue Satellitenkommunikationstechnologie im Weltraum zu testen und zu validieren sowie die Kommunikation der Bundeswehr zu unterstützen Der Satellit startet 2021 mit einer Ariane 5-Trägerrakete

ArianeGroup hat den Auftrag erhalten, das chemische Antriebssystem zur Erreichung des Zielorbits und zur Lagebahnregelung des deutschen Heinrich-Hertz-Satelliten während seiner 15 Jahre dauernden Mission im All zu liefern.

ArianeGroup zeichnet für Auslegung, Design, Produktion, Test und Integration des Antriebssystems verantwortlich. Die Triebwerke werden am ArianeGroup-Standort in Lampoldshausen entwickelt und produziert. Die zugehörigen Treibstoff-Tanks liefert ArianeGroup aus Bremen. Die Integration des gesamten Antriebssystems in den Satelliten erfolgt ebenfalls in Lampoldshausen. Erstmals  werden hier neu entwickelte SMA-Ventile (Shape Memory Alloy) zum Einsatz kommen, die der Passivierung des Drucksystems dienen. Diese ersetzen die bisherigen Pyroventile und zeichnen sich durch eine deutlich längere Lebensdauer aus.

Dabei handelt es sich um ein Zweistoff-Antriebssystem mit einem 400N-Apogäumsmotor und zwölf 10N-Triebwerken.

Das Projekt „Heinrich Hertz“ wird vom Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und unter Beteiligung des Bundesministeriums für Verteidigung durchgeführt. Hauptauftragnehmer ist die OHB System AG Bremen, die für Entwicklung, Produktion und Start des Satelliten verantwortlich ist. Die Mission dient zum einen der Erprobung neuartiger Technologien für die Satellitenkommunikation im Weltall. Hierfür werden an Bord des Satelliten neue Technologien getestet sowie eine Reihe wissenschaftlich-technischer Experimente durchgeführt. Zum anderen dient die Mission der Kommunikation der deutschen Streitkräfte durch eine spezielle Nutzlast der Bundeswehr.

Bei dem Satelliten handelt es sich um einen so genannten SmallGEO-Satelliten (small geostationary satellite), einen Kleinsatelliten mit den Abmessungen eines Kleintransporters. Zusätzlich zum chemischen Antriebssystem verfügt er auch über einen elektrischen Antrieb, der während der Betriebszeit einen Teil der Lageregelung übernimmt. Der Heinrich-Hertz-Satellit wird die Erde in einer Höhe von rund 36.000 Kilometern auf einer geostationären Umlaufbahn umkreisen. Der Start ist für Ende 2021 mit einer Ariane-5-Trägerrakete geplant.