Ariane 2: Evolutionäre Änderungen für Europas Raumfahrtindustrie

Mit Ariane 2 ebnete Europa den Weg hin zu einem noch umfassenderen und vielfältigeren Angebot, um neuen Herausforderungen zu begegnen.

Mit fünf erfolgreichen Flügen zwischen 1987 und 1989 repräsentiert die Ariane 2 ein kurzes, aber wichtiges Kapitel in der Geschichte der europäischen Trägerraketen.

Die Geschichte der Ariane 2 beginnt noch vor dem ersten Flug der Ariane 1, der 1979 stattfindet. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Ariane Doppelstarts unterstützen. Die Masse der Satelliten nimmt aber gleichzeitig deutlich zu. Konnte die Ariane 1 noch zwei 700 kg schwere Satelliten transportieren, müssen nun Satelliten mit einem Gewicht von fast 1.200 kg ausgesetzt werden.

Um diese Herausforderung zu meistern, werden die drei Stufen der Trägerrakete verbessert: Der Schub der Viking-Triebwerke der ersten und zweiten Stufe wird verbessert und die dritte kryogene Stufe wird verlängert, um einen längeren Betrieb zu unterstützen.

Die Doppelstartstruktur SYLDA (SYstème de Lancement Double Ariane), die es ermöglicht, zwei Satelliten nacheinander auf einem gemeinsamen Transferorbit auszusetzen, wird verlängert und das Volumen der Schutzverkleidung erhöht. Ein Satellit ist dabei innerhalb der SYLDA untergebracht, der zweite Satellit oben auf der Struktur befestigt.

Darüber hinaus wird es möglich, Booster einzusetzen, sodass sich zwei verschiedene Konfigurationen ergeben: mit oder ohne Booster. Ohne Booster heißt die Trägerrakete Ariane 2. (Mit den Boostern heißt die Trägerrakete Ariane 3.)

Diese stetige Weiterentwicklung der Trägerrakete wird ein Erfolg. Der weltweite Markt für Satellitenstartdienste wurde in den 80er Jahren auf 40 bis 50 Satelliten geschätzt. Ziel war es, die Hälfte davon mit der Ariane zu starten.

Mit dem ELA-1-Startkomplex und dem 1986 in Betrieb genommenen neuen ELA-2 sind in Kourou gleichzeitig eine Ariane 2 (V23) und eine Ariane 4 (V22) vertreten – ein einzigartiger Moment.

Wussten Sie eigentlich…?

Der Erstflug der Ariane 2 wird nach mehreren Starts der Ariane 3 durchgeführt, deren erster Flug 1984 stattfindet.