09.02.2022
Nach einem Kunststudium in Australien holte der britische Illustrator und Trickfilmregisseur Steve Scott sich sein berufliches Basisrüstzeug bei Disney. Zurück in London befasst er sich in seiner Arbeit mit der sonderbaren Schönheit und den humorigen Aspekten des modernen Lebens. Es ist nähmlich das gewöhnliche Alltagsgeschehen, das er mit Vorliebe nutzt, um seinen Geschichten ihre Magie zu verleihen. 2010 wurde sein Videoclip „The Parachute Ending“ im Rahmen einer Kreativvideo-Biennale im New Yorker Guggenheim Museum präsentiert. Heute liefert Steve Scott ArianeGroup seinen Blick auf die Ariane 6 und die Raumfahrt.
Wie sieht die Entstehungsgeschichte der Arbeit aus, die Sie für ArianeGroup realisiert haben?
Ich wollte, dass die Illustration das Entzücken und die Befürchtungen widerspiegelt, das mit der Erforschung des Unvirsums und der Reise zu den Sternen verbunden ist. Insbesondere dieses Werk basiert auf der Vorstellung der Enträtselung des Mondes, weshalb er hier auch eine zentrale Rolle einnimmt. Darüber hinaus wollte ich die Attraktivität eines Raketenstarts verdeutlichen, der auf einer tropischen Insel wahrhaft grandiose Ausmaße annimmt: Satt grüne Vegetation, aufsteigende Rauchschwaden und eine majestätische Rakete, die Kurs auf die Sterne nimmt. Das würde ich auch gerne einmal erleben … Wenn Sie verstehen, was ich meine!
Welche Bedeutung haben ArianeGroup und der Weltraum im Allgemeinen für Sie?
Ich bin überaus glücklich, an diesem Projekt teilnehmen zu können. Nebenbei bemerkt denke ich, dass die neue Mission des James-Webb-Weltraumteleskops unglaubliche Wellen schlagen wird. Ich bin super gespannt, welche Forschungen und welches Bildmaterial sich daraus ergeben werden. Neugierde löst bei mir auch das Thema „Mondlager“ aus. Für mich ist es ungeheuer wichtig, alles über unsere Stellung in diesem grandiosen Universum in Erfahrung zu bringen.
Können Sie uns etwas zur Zusammenstellung dieser Illustration sagen, die gleichzeitig das Kreisförmige und das Aufstrebende zeigt?
Insofern es die Thematik zulässt, gestalte ich mit Vorliebe schlichte und zugleich ausdrucksstarke Bilder. Um die starken senkrechten Elemente in Form von Qualm und Masten in gewisser Weise auszubalancieren, habe ich kreisrunde Details eingefügt. Das war eine absolut instinktive Entscheidung, denn für mich steht die Kreisform auch für den Mond und die Erde. Auch wollte ich den Aspekt des Reisens betonen! Alle vertikalen Bestandteile sind folglich nach oben gerichtet, denn für mich steht diese spezielle Dynamik in Verbindung mit dem Erforschen, der Geschwindigkeit und dem Unterwegssein.
In Ihren Arbeiten zeigen Sie typischerweise vor Energie strotzende Menschen in Bewegung. Empfanden Sie diese Aufgabe als Herausforderung oder eher als Chance, etwas völlig Neues zu machen?
Es stimmt, dass ich ein Faible dafür habe, Menschen zu zeichnen, die sich innerhalb ihres Umfelds bewegen. Tatsächlich habe ich ursprünglich mehrere Rohfassungen mit Menschen entworfen, mich schließlich aber doch dazu entschlossen, die Rakete in den Mittelpunkt zu stellen. Die größte Hürde bestand darin, die gute Stimmung auszudrücken. Trotz der ganzen Bewegung und der Aufregung rund um den Raketenstart wollte ich nämlich ein Gefühl von Staunen und Ruhe vermitteln.
Welches ist die vorrangige Inspirationsquelle für Ihre Werke?
Mich inspiriert vor allem die Vielfalt und Diversität der Stadt, in der ich lebe. Wenn ich mit Fahrrad und Fotoapparat ausgerüstet London erkunde, bekomme ich unzählige Anregungen.
Wie haben Sie übrigens die Farben für diese Illustration in einem für Sie doch recht ungewohnten Ambiente ausgewählt, zumal Sie sich für gewöhnlich ja mit dem regen Treiben des Großstadtlebens beschäftigen?
Das war bei Gott der schwierigste Teil meiner Arbeit. Ich musste zuerst unterschiedliche Farbgestaltungen ausprobieren, bevor ich die definitive Palette festlegen konnte. Schließlich wollte ich sichergehen, dass die Farben die Story hinter der Illustration bekräftigen und beim Betrachter Emotionen auslösen. Einjeder kann die Illustration nach seinem persönlichen Empfinden interpretieren. Ich selbst wollte ein Gefühl des Erstaunens angesichts unserer Stellung im Universum hervorrufen.
Hat Sie Steve Scotts Illustration begeistert? Wenn ja, dann gelangen Sie über diesen Link zu Plakaten, T-Shirts und vielen anderen Variationen seines Werks.